Reparatur von Kunstharzböden – Lösen und Blasenbildung. Ursachen und wirksame Reparaturmethoden.
Das Foto zeigt ein typisches Problem: Auf der Harzoberfläche haben sich Blasen und Beulen gebildet. Manchmal sind beim Klopfen auch hohle, hohle Stellen zu hören – ein Zeichen dafür, dass sich die Beschichtung vom Untergrund „gelöst“ hat. Die gute Nachricht: Das lässt sich beheben. Die Ursachenforschung ist entscheidend, denn sie entscheidet, ob eine lokale Reparatur ausreicht oder eine umfangreichere Sanierung notwendig ist.
Die häufigsten Ursachen für Blasen und Lockerungen
Feuchtigkeit im Beton Industrieboden: Wasserdampf drückt von unten und verursacht Blasen. Dies kann bei frisch gegossenen Platten, fehlender Feuchtigkeitsabdichtung, aufsteigendem Wasser aus dem Boden, undichten Dehnungsfugen oder Überschwemmungen passieren.
Untergrundverunreinigungen: Staub, Zementschlämme, Öle, Betonpflegemittel. Das Harz hat nichts, woran es „kleben“ kann.
Anwendung unter ungünstigen Bedingungen: zu niedrige oder zu hohe Temperatur, hohe Luftfeuchtigkeit, fehlende Taupunktkontrolle auf dem Industriebetonboden. Dies führt zu „Entgasung“ und Blasenbildung im Beton.
Fehler im System: falsche Harzauswahl (z. B. zu steif für die Betonverarbeitung), fehlende Tiefengrundierung, geschlossene Poren, zu dünne Schicht, ungenaues Mischen der Komponenten, zu schnelles Material oder Verdünnung mit Lösungsmittel.
Betriebsbelastungen: starker Verkehr, „heiße Reifen“, Waschmittel und Streusalz. Ist der Decklack nicht beständig, verschlechtert sich die Beschichtung schneller.
Risse und Dehnungsfugen: Bewegungen der Platte übertragen sich auf das starre Harz und führen zu dessen Abriss, wenn keine flexiblen Einsätze oder ordnungsgemäß gefüllten Lücken vorhanden sind.

So erkennen Sie die Ursache ganz einfach
Folientest: Kleben Sie ein 50 x 50 cm großes Stück Malerfolie fest auf die zu reparierende Stelle (Harzbodenreparatur). Prüfen Sie nach 24–48 Stunden, ob sich auf der Unterseite Dampf oder dunkle Feuchtigkeit bildet. Dies deutet auf ein Wasserproblem hin.
Klopfen Sie mit einer Münze: Ein hohler Ton deutet auf eine lose Verbindung hin. Markieren Sie die Stelle mit Kreide, um die Reparatur zu erleichtern.
Untersuchen Sie die Blasen: Wenn nach dem Schnitt Feuchtigkeit oder ein bestimmter „muffiger“ Geruch auftritt, vermuten Sie erneut Feuchtigkeit. Wenn Sie Lösungsmittel riechen, kann es sein, dass es unter einer anderen Schicht „eingekapselt“ ist.
Behalten Sie die Umgebung im Auge: Tiefgaragen und ungedämmte Platten neigen eher dazu, Feuchtigkeit aufzunehmen. Bereiche in der Nähe von Dehnungsfugen, Säulen und Einfahrten sind typische Problemherde.
1. Lokale Reparatur (einzelne Blasen, kleine Ablösungen)
Ausschneiden der Beschädigung: Verwenden Sie ein scharfes Messer oder einen Schleifer, um die Blase bis zu einer festen, gut haftenden Kante wegzuschneiden. Fasen Sie die Kante leicht ab, damit der neue Harzbodenreparaturmörtel „überlappen“ kann.
Reinigung Betonschleifen und Staubentfernung: Staubsaugen, mit Aceton oder Isopropylalkohol (sofern vom Hersteller zugelassen) waschen, trocknen.
Grundierung: Verwenden Sie eine niedrigviskose, eindringende Epoxidgrundierung, die vorzugsweise gegenüber leicht feuchtem Beton verträglich ist.
Füllen: Epoxid-Bodenreparaturmörtel mit Quarzsand vorbereiten und die Lücke gleichmäßig füllen.
Versiegelung: Tragen Sie das gleiche Harz wie für den restlichen Boden (oder einen kompatiblen Deckanstrich) auf, passend zur Struktur und Rutschfestigkeit. Wann es sinnvoll ist: Wenn der Schaden weniger als ca. 5–10 % der Oberfläche bedeckt und keine aktive Feuchtigkeit vorhanden ist.

2. Umfangreiche Reparatur (mehrere Blasen, Trennungskarten, wiederkehrende Probleme)
Mechanische Entfernung: Schleifen oder kugelstrahlen Sie das Harz zurück, bis es fest ist, oder dünnschichtiger gewerblicher Zementbodenbelag. Entfernen Sie die Zementschlämme.
Lösung des Feuchtigkeitsproblems: Leckagen beseitigen, Dehnungsfugen abdichten, bodenseitig ein Feuchtigkeitssperrsystem in Erwägung ziehen (Epoxid-Dampfsperre, meist 2 Lagen bis zu einer bestimmten Dicke).
Systemsanierung: Tiefengrundierung, Quarz-Haftschicht/Füller, Grundierung für Harzbodenreparaturen (Epoxid oder Polyurethan, je nach Bedarf), Anti-Rutsch-Belag, chemisch beständiger Decklack. Flexible Polyurethansysteme oder Epoxid mit flexiblem Polyurethan-Decklack sind ideal für Garagen.
Dehnungsfugen und Risse: Ausschneiden, reinigen und Überbrückungsband anbringen oder mit flexiblem Polyurethan füllen. Dies ist ein kritischer Schritt – sonst tritt das Problem erneut auf.
3. Wenn die Ursache Ausgasung oder Anwendungsbedingungen sind
Tragen Sie das Produkt auf, wenn die Betonplatte abkühlt (nachmittags/abends), nicht wenn sie sich erwärmt. Dadurch wird das „Pumpen“ von Luft aus den Poren begrenzt.
Verwenden Sie eine Grundierung mit niedriger Viskosität und rollen Sie nach, um die offenen Poren zu sättigen.
Taupunkt beachten: Die Untergrundtemperatur sollte mindestens 3 °C über dem Lufttaupunkt liegen.
Verdünnen Sie Harze für die Harzbodenreparatur nicht, es sei denn, der Hersteller gibt dies ausdrücklich an. Lassen Sie bei der Verwendung von lösungsmittelhaltigen Materialien Zeit zum Verdunsten.

Was Sie nicht tun sollten
Bringen Sie keine Pflaster mit Gewalt auf einer geschwollenen Oberfläche an. Die Blase wird wiederkommen, und darunter kann sich Feuchtigkeit bilden. Verzichten Sie nicht auf das Grundieren. Es ist die häufigste Kostensparmaßnahme, kostet Sie aber am Ende am meisten.
Ignorieren Sie Dehnungsfugen nicht. Sie müssen funktionsfähig und elastisch abgedichtet bleiben. Tragen Sie kein Harz auf frischen, feuchten polierten Beton auf, ohne den Feuchtigkeitsgehalt zu überprüfen.
Prävention nach der Reparatur
Waschen Sie die Räder regelmäßig mit neutralen Reinigungsmitteln und entfernen Sie Salz und Chemikalien von den Rädern, um eine Reparatur des Harzbodens zu vermeiden. Überprüfen und versiegeln Sie Dehnungsfugen alle 1–2 Jahre.
Frischen Sie den Anstrich/Decklack alle paar Jahre auf, bevor Schäden entstehen. Matten an Einfahrten und eine gute Drainage – weniger Wasser auf der Oberfläche bedeutet weniger Probleme. Denken Sie zu Ihrer Sicherheit an Schutzbarrieren.
Wann Sie einen Spezialisten anrufen sollten
Wenn Blasen an mehreren Stellen auftreten oder schnell wiederkehren. Wenn die Testfolie Feuchtigkeit anzeigt und der Boden oberirdisch oder in einer Tiefgarage liegt. Wenn eine Feuchtigkeitssperre oder Betonfräsen erforderlich ist.
Blasenbildung und Ablösung von Harzböden sind in der Regel auf Feuchtigkeit, mangelhafte Betonvorbereitung oder unsachgemäße Verarbeitung zurückzuführen. Kleinere Bereiche können lokal repariert werden: durch Schneiden, Grundieren, Epoxidmörtel und eine neue Schicht. Bei größeren Problemen entfernen Sie alte Schichten, halten die Feuchtigkeit mit einer Epoxidsperre zurück und bauen das System mit einer geeigneten, vorzugsweise flexiblen Deckschicht wieder auf. Die richtige Untergrundvorbereitung und die Kontrolle der Bedingungen tragen zu 80 % zum Erfolg bei – dann ist der Boden langlebig und blasenfrei.