Bodenrenovierung – Anbringen neuer Abflussrinnen in einem alten Betonboden
Manchmal sammelt sich in Garage, Keller oder überdachter Terrasse Wasser und kann nicht abfließen. Anstatt den gesamten Bodenbelag zu entfernen, kann man einen Ablaufpunkt einbauen und eine leichte Neigung schaffen. Diese Maßnahme ist zwar etwas zeitaufwendig, aber machbar – auch für Heimwerker mit etwas Geduld. Im Folgenden beschreiben wir eine einfache Vorgehensweise: ein Loch bohren, den Ablauf einsetzen, die Neigung anpassen, mit Polymerzementmörtel verspachteln und abschließend mit Epoxidharz versiegeln und mit Mikrozement abschließen.
Was benötigen Sie?
Markierungsstift, Maßband, Wasserwaage oder Kreuzlaser. Bohrgerät mit Diamantbohrkrone (Nassbohrung) – Lochdurchmesser ca. 400 mm. 110 mm Abflussrohr und -armaturen, Regenwasserabflussöffnung mit Gitter. Fräsmaschine für Betonfräsarbeiten.
Betonschleifmaschine zum Schleifen von Beton, Industriesauger. Polymerzement-Reparaturmörtel. Epoxidharz (Grundierung und/oder Beschichtung), Quarzsand für die Oberflächenabdeckung. Mikrozement-Set (Grundierung, Deckschicht, Versiegelung/Lack). Betonmischer, Spachtel, Eimer, Dichtungsband. Schutzausrüstung: Schutzbrille, Staubmaske, Handschuhe, Gehörschutz.
Bevor Sie beginnen
Prüfen Sie, wo Sie das 110-mm-Rohr verlegen und an den Regenwasserkanal anschließen werden. Stellen Sie sicher, dass Sie nicht über Versorgungsleitungen (Strom, Wasser, Fußbodenheizung) bohren. Überprüfen Sie, ob Sicherheitsabdeckungen installiert sind.
Bei der Planung von Gefällen für Bodenreparaturen empfiehlt sich ein Gefälle von 1,5–2 % (entspricht 1,5–2 cm Gefälle pro Meter zum Ablauf). Für die Verarbeitung von Fliesenkleber und Harzen sind in der Regel Temperaturen zwischen 10 und 25 °C und ein trockener Untergrund erforderlich. Ist der Boden feucht, verwenden Sie einen Luftentfeuchter und führen Sie einen einfachen Feuchtigkeitstest durch (keine Kondensation nach 24 Stunden).
Bestimmung des Standorts des Abflusses
Markieren Sie den Mittelpunkt des zukünftigen Abflusses. Idealerweise an der tiefsten Stelle oder dort, wo der Anschluss des Abflussrohrs am einfachsten ist. Zeichnen Sie einen Kreis mit einem Durchmesser von ca. 400 mm. Dadurch ist genügend Platz für ein 110-mm-Rohr und ein stabiler Sitz für den Abfluss gewährleistet.
Bohrung herstellen
Verwenden Sie eine Bohrmaschine mit Diamantbohrer für die Bodenrenovierung und bohren Sie nass (weniger Staub, sauberere Kanten). Sobald die „Scheibe“ ausgeschnitten ist, entfernen Sie sie, saugen Sie den Bereich ab und reinigen Sie die Kanten. Bei dicken Böden arbeiten Sie in mehreren Schichten und achten Sie dabei auf senkrechte und waagerechte Ausrichtung.

Rohr- und Abwasserinstallation
Das 110-mm-Rohr muss mit dem erforderlichen Gefälle verlegt werden (normalerweise ca. 2 % zum Abfluss hin). Der Regenwasserabfluss sollte so positioniert werden, dass seine obere Kante etwa 1 cm unterhalb der geplanten Fußbodenebene liegt. Dadurch fließt das Wasser problemlos in den Abfluss ab und sammelt sich nicht um den Ablaufrost an.
Stabilisieren Sie die Elemente mit einem schnellhärtenden Mörtel oder einem speziellen Untergrundmaterial für die Fußbodenrenovierung. Überprüfen Sie die Waagerechte in zwei Richtungen. Wenn Sie einen Siphon benötigen, wählen Sie am besten einen Abfluss mit integriertem Siphon.
Erbfolgenanalyse
Markieren Sie den Bereich der „Mulde“ vom Rand des Raumes zum Ablauf. Sie können dazu ein Klebeband mit Höhenmarkierungen verwenden. Ein Lasergerät ist hierbei hilfreich. Entfernen Sie mit einer Fräsmaschine oder einem Betonpoliergerät Material, bis ein gleichmäßiges Gefälle von 1,5–2 % zum Ablaufrohr erreicht ist. Arbeiten Sie in mehreren Schritten und kontrollieren Sie das Gefälle regelmäßig mit einer Messlatte und einer Wasserwaage.
Glätten Sie Kanten und Ecken per Hand mit einem feinen Spachtel für dünnschichtige Industrieböden aus Zement, um unschöne Falten zu vermeiden.
Das Loch mit einem Polymer-Zement-Material füllen
Feuchten Sie die Ränder um den Einlass und die nach dem Bohren entstandenen Hohlräume mit Wasser an (leicht feucht, nicht nass) und grundieren Sie die Fläche, falls der Hersteller des Mörtels dies anordnet. Tragen Sie den Polymer-Zement-Reparaturmörtel in mehreren Schichten auf den Industrieboden auf, drücken Sie ihn gut an und pressen Sie ihn in den Untergrund ein, um Luftblasen zu vermeiden.
Bei der Bodenreparatur unbedingt die erforderlichen Dehnungsfugen einhalten (bestehende Fugen nicht überbrücken). An den Wänden empfiehlt sich die Verwendung von Dehnungsband. Die Neigung des Bodens bis zum Rand des Ablaufgitters beibehalten. Nach dem Aushärten die Unebenheiten vorsichtig abschleifen. Die Aushärtezeit beträgt in der Regel 24–48 Stunden.

Schutz mit Epoxidharz
Reinigen und entfetten Sie die Oberfläche gründlich. Staub beeinträchtigt die Haftung. Tragen Sie den Epoxidprimer mit einem Pinsel oder einer Rolle auf. Streuen Sie anschließend gleichmäßig trockenen Quarzsand auf die noch feuchte Oberfläche (dies gewährleistet die Haftung der folgenden Schichten und des Mikrozementes).
Nach dem Aushärten überschüssigen Sand entfernen und gegebenenfalls eine zweite, dünne Schicht Epoxidharz auftragen, um den Boden zu reparieren. Die typische Aushärtezeit für Epoxidharze beträgt 12–24 Stunden pro Anstrich (siehe Produktdatenblatt). Wenn die Oberfläche häufiger mit Wasser in Berührung kommt, empfiehlt sich eine umfassende Abdichtung (z. B. eine zusätzliche Membran oder eine flexible Beschichtung in den Ecken).
Mikrozement-Oberfläche
Mikrozement wird in dünnen Schichten (normalerweise 2–3 mm in zwei Anstrichen) aufgetragen. Die erste Schicht dient als Grundierung, die zweite als Oberflächenbeschichtung. Nach jedem Anstrich die Oberfläche leicht schleifen und staubfrei machen. Achten Sie darauf, dass die Kanten nicht abgerundet werden – da es sich um ein dünnes Material handelt, sind Unebenheiten gut sichtbar.
Über den vorhandenen Dehnungsfugen im polierten Beton sollten Sie auch im Mikrozement entsprechende Einschnitte vornehmen. An den Wänden muss ein Spalt mit flexibler Dichtmasse versehen werden. Abschließend tragen Sie gemäß den Anweisungen des Herstellers einen Versiegler oder Schutzlack auf. Bevor Sie Wasser verwenden, muss die Beschichtung vollständig ausgehärtet sein (normalerweise 3–7 Tage).
Ungefähre Dauer und Kosten
Die gesamte Bodenreparatur, einschließlich der notwendigen Pausen, dauert in der Regel 3–5 Tage. Die Kosten für Material und Werkzeugmiete variieren je nach Region. Ein einziger Ablaufpunkt kann mehrere hundert bis mehrere tausend Zloty kosten (Abflussrinnen und -rohre, Mörtel, Harze, Mikrozement sowie gegebenenfalls die Miete für Bohr- und Fräsmaschinen).

Häufige Fehler und wie man sie vermeidet
Zu geringes Gefälle des Industriebetonbodens – Streben Sie ein Gefälle von 1,5–2 % an. Bei weniger als 1 % besteht die Gefahr von Wasseransammlungen. Der Ablaufrost muss bündig mit dem Boden abschließen – am Einlass muss ein Abstand von mindestens 1 cm freigelassen werden. Unzureichende Untergrundvorbereitung – Staub und Zementmilch beeinträchtigen die Haftung von Harzen und Mikrozement.
Wenn der Epoxidharz-Primer für Epoxid- oder Polyurethan-Bodenbeläge nicht geschliffen wird, kann die darauf aufgetragene Schicht abblättern. Werden keine Dehnungsfugen vorgesehen, breiten sich Risse im alten Betonboden schnell auf die Oberflächenschicht aus. Bei der Verarbeitung auf feuchtem Beton können Harze quellen oder sich ablösen.
Wann sollte man einen Spezialisten konsultieren?
Wenn Sie Löcher in die Decke bohren müssen oder eine Fußbodenheizung haben. Bei Anschluss an ein externes Regenwasserableitungsystem. Wenn der zu sanierende Boden schwach, brüchig oder stark gerissen ist, muss er möglicherweise verstärkt werden. Wenn eine Terrasse oder ein Balkon eine durchgängige, flexible Abdichtung benötigt.
Fußbodenrenovierung und der Einbau eines Bodenablaufs in einen alten Betonboden sind eine effektive Lösung gegen Pfützen. Dabei ist Präzision entscheidend: Der Ablauf muss exakt 1 cm unter dem Fußbodenniveau angebracht und gleichmäßig geneigt werden. Anschließend wird der Bereich sorgfältig mit Polymerzementmörtel ausgefüllt und mit Epoxidharz abgedichtet. Eine Oberfläche aus Mikrozement sorgt für ein ästhetisch ansprechendes, glattes Finish und ist zudem wasserabweisend. Mit etwas Planung und Geduld erzielen Sie ein langlebiges Ergebnis, das Ihnen jahrelang Freude bereitet.