Harzboden für ein Krankenhaus – ein Leitfaden für Menschen, die die richtige Entscheidung treffen möchten
Ein Krankenhaus ist nicht nur ein Raum, sondern eine ganze „kleine Welt“ mit sehr unterschiedlichen Bedingungen – vom frostigen Parkplatz über Flure, Küchen, Wäschereien bis hin zu Operationssälen und Laboren.
Jeder dieser Bereiche stellt andere Anforderungen an einen Krankenhausharzboden. Bevor wir also über Epoxid- und Polyurethanharze sprechen, wollen wir kurz darlegen, welche Böden in europäischen Krankenhäusern zu finden sind und warum.
Welche Böden werden in Krankenhäusern in Europa verwendet – vom Parkplatz bis zum Operationssaal
Parkhäuser und mehrstöckige Garagen. Harzbeschichtungen auf Beton, meist Epoxid- oder Polyurethan-Parksysteme mit rissüberbrückenden Eigenschaften. Zu den Anforderungen gehören Beständigkeit gegen Abrieb, Streusalz, Öle und Kraftstoffe, Rutschfestigkeit und oft auch Wasserdichtigkeit des Bodens.
Eingänge, Hallen, Flure. Meistens fugenlose Harz- oder flexible Bodenbeläge, seltener Stein oder Fliesen. Anforderungen sind unter anderem einfache Reinigung, Rollstuhl- und Bettenfestigkeit, Geräuschreduzierung und Rutschfestigkeit.
Stationen, Patientenzimmer und Kliniken. PVC-Bodenbeläge in Rollen, Gummiböden oder dekorative Harze. Komfort, Hygiene und Wandanschlüsse sind gefragt.
Behandlungsräume, bildgebende Diagnostik, Intensivstationen. Fugenlose Kunstharzböden oder flexible Bodenbeläge in antistatischer/ableitfähiger (ESD) Ausführung. Erforderlich: Leitfähigkeit/Ableitung, Dekontaminationsbeständigkeit, keine Fugen.
Operationssäle. Fugenloser Harz- oder leitfähiger PVC-Bodenbelag. Anforderungen: Höchste Hygiene, Beständigkeit gegen starke Desinfektionsmittel, matte Oberfläche, gewölbte Sockel, oft helle Farben zur Sauberkeitskontrolle.
Labore, Krankenhausapotheken, Reinräume. Epoxid- oder Polyurethanharze in Krankenhausqualität, teilweise mit leitfähigen Zusätzen. Anforderungen: chemische Beständigkeit, geringe Emissionen und eine glatte, nahtlose Oberfläche.
Küchen, Waschräume, Wäschereien und Zentralsterilisationsräume (ZSVA). Meistens werden industrielle Antirutschfliesen aus Harz verwendet – mit hoher Rutschfestigkeit und Neigung zu Rosten. Zu den Anforderungen gehören Beständigkeit gegen Heißwasser, Dampf und Temperaturschock, Fett und Reinigungsmittel, Rutschfestigkeit bei Nässe, Dichtheit und Sockel.
Technikräume, Maschinenräume, Kesselräume. Epoxidbeschichtungen oder Betonindustrieböden mit hoher chemischer und mechanischer Beständigkeit.
Nassbereiche (Badezimmer, Duschen, Hydrotherapie). Rutschfeste Harzsysteme oder Fliesen, Gefälle und Entwässerung sind entscheidend.
Büros, Konferenzräume. Teppich- oder PVC/LVT-Bodenbeläge, manchmal dekorative Harze.

Was sind Harzböden und was ist der Unterschied zwischen Epoxid und Polyurethan?
Krankenhausbodenharze sind nahtlose Beschichtungen, die auf Beton oder bestehende Untergründe aufgetragen werden. Nach dem Aushärten bilden sie eine harte, versiegelte Oberfläche, die leicht zu reinigen ist. Die beiden gängigsten Harze sind Epoxidharz und Polyurethan. Auch eine Polyurethan-Zement-Variante und schnelle MMA-Systeme werden in Krankenhäusern eingesetzt.
Epoxidharze – Vorteile und Grenzen
Es handelt sich um ein Zweikomponentenmaterial, das nach dem Mischen zu einer gleichmäßigen, sehr harten Beschichtung aushärtet. Typische Schichtdicken in Krankenhäusern sind 2–4 mm als selbstnivellierender Boden, dünner als Farbbeschichtung oder dicker mit Antirutschbeschichtung. Sehr gute mechanische Beständigkeit gegen Betonschleifen und chemische Beständigkeit. Glatt, leicht zu reinigen, dicht und fugenlos. Leitfähige/ESD-Versionen erhältlich (für Operationssäle und Diagnostik). Einheitliche Farben, Terrazzoeffekte, dekorative Böden mit Flocken oder farbigem Quarz.
Im Vergleich zu Polyurethan spröde – es hält Stößen und Untergrundbewegungen nicht so gut stand. Es kann unter UV-Einwirkung vergilben. PU-Kleber eignet sich in der Regel besser für sehr feuchte, heiße Umgebungen und Temperaturschocks.
Polyurethanharze – eine breite Familie und größere „Elastizität“
Es handelt sich um Zweikomponentenbeschichtungen mit höherer Flexibilität als Epoxidharze. Zu dieser Familie gehören auch Hybride und Polyurethan-Zement-Beschichtungen. Sie bieten eine verbesserte Stoß- und Vibrationsfestigkeit und verzeihen kleinere Untergrundbewegungen. Aliphatische Polyurethane sind UV-stabil und eignen sich daher für helle, repräsentative und intensiv beleuchtete Bereiche. Zudem bieten sie die Möglichkeit, mit einer flexiblen Grundierung „komfortable“ Systeme aufzubauen.
Klassische PU-Beschichtungen erreichen nicht immer die chemische Beständigkeit von Epoxidharzen für Krankenhausböden gegenüber bestimmten Medien. Das System und die Deckschicht müssen für die jeweiligen Medien ausgewählt werden. Die Komponenten enthalten vor der Aushärtung Isocyanate, daher müssen die Teams geschult und mit Schutzausrüstung ausgestattet werden.

Was muss ein Harzboden im Krankenhaus erfüllen – praktische Anforderungen?
Hygiene und Reinigung. Fugenlose, hygienische Sockelleisten und ein 15 cm breiter Wandvorsprung erleichtern die Reinigung und verhindern Schmutzränder. Desinfektionsbeständigkeit von Industrieböden – prüfen Sie, ob das System auf Beständigkeit gegen in Krankenhäusern verwendete Chemikalien getestet wurde. Es lohnt sich, den Hersteller nach einer Beständigkeitstabelle und Referenzen zu fragen. Matt oder halbmatt – reduziert Reflexionen und erleichtert die visuelle Beurteilung der Sauberkeit.
Benutzersicherheit. Die Rutschfestigkeit wird nach Zonen gewählt. Für trockene Bereiche ist R9-R10 ausreichend, während für Nassbereiche und Küchen R11-R12 üblicher ist. Leitfähigkeit/ESD, falls erforderlich – Operationssäle und einige Labore benötigen ableitfähige Böden. Der Hersteller sollte Widerstandsmessungen und die Einhaltung der ESD-Standards angeben. Markierung und Farben – fugenlose Harzböden für Krankenhäuser lassen sich problemlos mit Linien, Piktogrammen und Farbzonen versehen.
Widerstandsfähigkeit und Haltbarkeit. Mechanik – Beständigkeit gegen Abrieb polierten Beton, Stöße und Räder. In Fluren hilft eine flexible Grundierung oder eine PU-Beschichtung. Chemikalien – Beständigkeit gegen Reinigungsmittel, Desinfektionsmittel, Körperflüssigkeiten, Jod, Fette und Laugen. Rissüberbrückung – bei Neubauten und über Dehnungsfugen sollten flexible Systeme in Betracht gezogen werden, die kleine Risse im Beton „überbrücken“.
Komfort und Akustik. In Fluren und Patientenzimmern sind „Komfort“-Systeme mit flexibler Unterlage oder dünnschichtigem Gewerbezementboden effektiv – leiser und weniger ermüdend für Personal und Patienten.
Compliance, Dokumente und Emissionen
Emissionen in der Raumluft (VOCs). Wählen Sie emissionsarme Systeme und achten Sie auf Kennzeichnungen und Gutachten wie AgBB/ABG (DE), EMICODE EC1/EC1PLUS, A+ (FR), M1 (FI), Blauer Engel und EPD/HPD. Diese bestätigen, dass der ausgehärtete Boden geruchsneutral ist und keine schädlichen Dämpfe abgibt. Vermeiden Sie lösemittelhaltige Systeme im Krankenhausbetrieb, sofern dies nicht unbedingt erforderlich ist.
Zertifikate und CE-Kennzeichnung (Europa). Leistungserklärung (DoP) und CE-Kennzeichnung – Harzbodenprodukte unterliegen in der Regel der EN 13813 oder EN 1504-2. Brandverhalten – Klassifizierung nach EN 13501-1, für Fußböden oft Bfl-s1. Krankenhäuser verlangen in der Regel geringe Rauchentwicklung (s1). Rutschfestigkeit, zum Beispiel Betonfräsen – Prüfberichte DIN 51130 für Schuhe, DIN 51097 für Barfuß.

Planung und Durchführung – einige praktische Tipps
Überprüfen Sie die Zonen, listen Sie die Räume und ihre Anforderungen (trocken, nass, Chemikalien, ESD, Gefälle, Sockel) auf. Wählen Sie das System – Grundierung, Basisbeschichtung, Deckbeschichtung, Sockel und Entwässerungsdetails. Feuchtigkeit, Betonfestigkeit und Risse müssen vor der Anwendung diagnostiziert und repariert werden. Wenn Sie anspruchsvolle Desinfektionsmittel verwenden oder Flecken befürchten, fordern Sie einen Test an einem echten Material an. Vergessen Sie für die Sicherheit beim Parken nicht die Sicherheitsbarrieren.
Kurz gesagt: Epoxid oder Polyurethan für das Krankenhaus?
Hartes Epoxid, geeignet für Bodenreparatur, sehr chemikalienbeständig, ideal für Labore, ESD für Operationssäle, Flure – vorausgesetzt, es hat gute Rutschfestigkeitseigenschaften und eine matte Oberfläche.
Polyurethan ist flexibler, oft angenehmer zu begehen und stoß- und lichtbeständiger. Eine gute Wahl für Flure und repräsentative Bereiche.
Ein gut gewählter Kunstharzboden für ein Krankenhaus kann viele Jahre halten – er ist wasserdicht, pflegeleicht, sicher und ästhetisch ansprechend. Entscheidend ist die Anpassung des Systems an die Umgebung, die Wahl emissionsarmer, bewährter Lösungen und die sorgfältige Verlegung. Wenn diese drei Punkte stimmen, sind Patienten, Personal und Technik zufrieden.